Le réseau national inter- et transdisciplinaire promeut la connaissance et le discours sur le paysage et les processus de changement de paysage. Il inclut les régions de montagne et leurs alentours, les régions (péri)urbaines et rurales ainsi que les interactions entre ces espaces.en plus

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FAQ Landschaft

Hier finden Sie Antworten auf zentrale Fragen zu den Funktionen, Qualitäten und Herausforderungen der Landschaft sowie zur Umsetzung des Landschaftskonzepts Schweiz (LKS).

Landschaft ist die physische Umgebung und die Art und Weise, wie Menschen diese wahrnehmen und erleben. Zur Landschaft gehört der gesamte Raum, also sowohl ländliche als auch städtische Gebiete. Landschaften wandeln sich laufend, sei dies aufgrund natürlicher Prozesse, im Zuge menschlicher Nutzungen und Eingriffe oder durch das Klima. (Bundesamt für Umwelt BAFU, WSL, 2022, S. 8)

BAFU/WSL (Hrsg.) 2022: Landschaft im Wandel. Ergebnisse aus dem Monitoringprogramm Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES). Bundesamt für Umwelt (BAFU); Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Umwelt-Zustand Nr. 2219: 53 S.

Landschaftsqualität zeigt sich darin, in welcher Weise in einer Landschaft besondere Werte und Eigenarten ausgebildet sind und wie sie die vielfältigen Ansprüche von Mensch und Umwelt erfüllt. (Bundesamt für Umwelt BAFU, 2020, S. 51)

Die wesentlichen Aspekte der Landschaftsqualität sind:

  • Vielfalt: Die Landschaft umfasst eine Vielfalt an Lebensräumen, Arten und Kulturlandschaften, die durch ihre natürliche und kulturelle Eigenart geprägt sind.
  • Eigenart: Regionaltypische Merkmale der Landschaft, die sie von anderen unterscheidbar machen, tragen wesentlich zur Identität und Charakteristik bei.
  • Schönheit: Ästhetische und visuelle Qualitäten einer Landschaft, die das Erleben und die Bindung der Bevölkerung fördern.

Daneben gibt es auch funktionale Aspekte der Landschaftsqualität:

  • Ökologische Funktionen: In einer qualitativen Landschaft wird Biodiversität geschützt und gefördert. Zum Beispiel tragen naturnahe Landschaften durch ihre Wälder, Feuchtgebiete und Böden dazu bei, sauberes Trinkwasser zu speichern, zu filtern und bereitzustellen. Intakte Ökosysteme wirken wie natürliche Wasseraufbereitungsanlagen und gewährleisten so die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigem Trinkwasser.
  • Kulturelle Werte: Eine Landschaft von hoher Qualität bindet auch die historischen und kulturellen Elemente, wie Ortsbilder und Denkmäler, in die Landschaftsentwicklung mit ein.
  • Wirtschaftliche und soziale Bedeutung: Landschaften, die als Standortfaktor attraktiv sind sowohl für Tourismus, Erholung und Gesundheit.

Bundesamt für Umwelt BAFU (Hrsg.). (2020). Landschaftskonzept Schweiz (Bd. 2011). Bundesamt für Umwelt BAFU. www.bafu.admin.ch/ui-2011-d

Das Programm Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES) erfasst die physischen und die wahrgenommenen Landschaftsveränderungen mit rund 30 Indikatoren. Es misst sowohl den physischen Zustand der Landschaft als auch die Wahrnehmung der Bevölkerung in regelmässigen Abständen (alle zehn Jahre). Die neuesten Daten machen wichtige Veränderungen und Trends sichtbar.

Quelle: LABES, 2022


Dabei muss man unterscheiden zwischen physischen Veränderungen der Landschaft und in der Bevölkerung wahrgenommenen Veränderungen. Siehe unten.


Der Landschaftswandel (physisch)

Quelle: LABES, 2022, S. 8

Wichtigste Datengrundlage für das Erfassen physischer Landschaftsveränderungen sind die Arealstatistik, Daten der swisstopo sowie Satellitenbilder.

  • Die Siedlungsfläche wächst, wenn auch langsamer als die Bevölkerung.
  • Das Verkehrsnetz dehnt sich weiter aus.
  • Durch die wachsenden Siedlungen und Verkehrsinfrastrukturen wird die Landschaft zersiedelt und zerschnitten. Künstliche Oberflächen versiegeln die Böden, und die Gebäudefläche nimmt auch ausserhalb der Bauzonen zu. Die Siedlungen und die Infrastrukturen dehnen sich im Flachland auf Kosten des Kulturlands aus.
  • Die Vielfalt landwirtschaftlicher Nutzungen wächst.
  • Auch der Anteil der Biodiversitätsförderflächen mit ökologischer Qualitätsauszeichnung steigt, verfehlt jedoch die entsprechenden Umweltziele Landwirtschaft (UZL).
  • Im Berggebiet dehnen sich die Wälder auf Alpweiden und Wiesen aus, im Mittelland und im Jura bleibt die Waldfläche dagegen stabil. Mit der steigenden Erschliessung durch Verkehrsinfrastrukturen lässt sich in immer weniger Gegenden Abgeschiedenheit erleben.

Wahrgenommene Landschaft aus Sicht der Bevölkerung

Quelle: LABES, 2022, S. 8

  • Menschen nehmen Landschaften als Ganzes wahr und deuten sie entsprechend ihrer gesellschaftlichen Wertvorstellung oder aufgrund ihrer persönlichen Erfahrung.
  • Im Vergleich zur letzten LABES-Erhebung im Jahr 2011 haben sich die wahrgenommene Schönheit und die Eigenart im Jahr 2020 nicht verändert, während die anderen wahrgenommenen Landschaftsmerkmale eine leicht positive Entwicklung zeigen.
  • Veränderungen der Landschaft fallen den Befragten vor allem in Städten und dicht besiedelten Agglomerationen auf. Die Bevölkerung beurteilt diesen Wandel überwiegend kritisch.
  • Renaturierung von Flüssen und Bächen nimmt ein grosser Teil der Bevölkerung wahr und beurteilt sie durchwegs positiv.
  • Die Leute fühlen sich bei der Erholung im Freien nur geringfügig durch Lärm, Abfall oder Lichtverschmutzung gestört.
  • Die Bevölkerung beurteilt die Schönheit der Landschaft in der eigenen Wohngemeinde insgesamt eher positiv bis sehr positiv. Das Urteil fällt in ländlichen Gemeinden positiver aus als in städtischen.
  • Die Menschen fühlen sich über die Landschaft stark mit dem Wohnort verbunden, können einen Bezug zur Vergangenheit herstellen und schreiben der Landschaft eine hohe Eigenart zu.

Das Landschaftskonzept Schweiz (LKS) ist ein Instrument des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), das die räumliche Entwicklung der Schweizer Landschaft und die Sicherung ihrer vielfältigen Funktionen zum Ziel hat. Es dient als strategische Grundlage für die Raumplanung und -gestaltung auf allen Ebenen. Das LKS definiert behördenverbindliche Ziele für Natur und Landschaft, die für verschiedene Politikbereiche des Bundes relevant sind. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen involvierten Bundesämtern sowie mit Kantonen und Gemeinden ist zentral für die erfolgreiche Umsetzung des LKS.

Die Landschaft in der Schweiz hat viele wichtige Funktionen, die durch das Landschaftskonzept (LKS) geschützt und gefördert werden sollen. Dazu gehören:

  • Lebensraum für Pflanzen und Tiere: Die Schweiz beherbergt eine grosse Artenvielfalt, die durch eine intakte Landschaft erhalten werden sollte.
  • Erholungsraum für den Menschen: Die Landschaft bietet Raum für Erholung und Freizeitaktivitäten und trägt so zur Lebensqualität bei.
  • Produktionsraum für Land- und Forstwirtschaft: Die Landschaft liefert wichtige Ressourcen wie Nahrungsmittel und Holz.
  • Schutzraum vor Naturgefahren: Intakte Ökosysteme können dazu beitragen, Naturgefahren wie Hochwasser oder Lawinen zu minimieren.
  • Identitätsstifter und Kulturgut: Die Landschaft prägt die Identität der Schweiz und ihrer Regionen und ist ein wertvolles Kulturgut.

Die Schweizer Landschaft ist durch verschiedene Faktoren bedroht, die im Schweizer Landschaftskonzept (LKS) thematisiert werden:

  • Zersiedelung und Verstädterung: Die Ausdehnung von Siedlungs- und Verkehrsflächen führt zu einer Fragmentierung der Landschaft.
  • Intensivierung der Landwirtschaft: Die intensive landwirtschaftliche Nutzung kann zu einem Rückgang der Artenvielfalt und zu einer Belastung der Böden und Gewässer führen.
  • Klimawandel: Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt sowie auf die Verfügbarkeit von Ressourcen.
  • Zunehmende Nutzungskonflikte: Die verschiedenen Nutzungsansprüche an die Landschaft führen zu Konflikten, die es zu lösen gilt.

Das LKS formuliert verschiedene Ziele, um die Schweizer Landschaft zu schützen und nachhaltig zu entwickeln:

  • Erhaltung und Förderung der Biodiversität: Die Artenvielfalt der Landschaft soll erhalten und gefördert werden.
  • Sicherung der Landschaft als Erholungsraum: Die Erholungsfunktion der Landschaft soll langfristig gesichert werden.
  • Schonender Umgang mit den natürlichen Ressourcen: Die natürlichen Ressourcen der Landschaft sollen nachhaltig genutzt werden.
  • Anpassung an den Klimawandel: Die Landschaft soll an die Auswirkungen des Klimawandels angepasst werden.
  • Förderung einer landschaftsverträglichen Siedlungsentwicklung: Die Zersiedelung soll eingedämmt und eine kompakte Siedlungsstruktur angestrebt werden.

Die Umsetzung der Ziele des LKS erfolgt auf verschiedenen Ebenen:

Bund: Der Bund setzt die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Landschaftsentwicklung und fördert entsprechende Projekte. Die verschiedenen Bundesämter sind dafür verantwortlich, die behördenverbindlichen Ziele des LKS in ihren jeweiligen Politikbereichen zu berücksichtigen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen.


Kantone: Die Kantone sind für die Umsetzung des LKS in ihren räumlichen Planungen zuständig.


Gemeinden: Die Gemeinden setzen die Vorgaben des LKS auf lokaler Ebene um.
Private Akteure: Auch private Akteure wie Landwirte oder Grundeigentümer tragen Verantwortung für die Landschaftsqualität.

Die Partizipation der Bevölkerung ist ein wichtiger Bestandteil des LKS. Die verschiedenen Akteure und die Bevölkerung sollen in die Planung und Umsetzung von landschaftsrelevanten Projekten einbezogen werden. Zum Beispiel wird im Schwyzer Bezirk Höfe jedes Jahr ein Landschaftsspaziergang für die Bevölkerung durchgeführt, damit diese die landschaftliche Schönheit ihrer Gemeinden besser kennenlernen. Bei diesen Spaziergängen werden Massnahmen präsentiert, die im Rahmen des Landschaftsentwicklungskonzept realisiert wurden. Hier sind weitere Beispiele wie die Bevölkerung miteingebunden werden kann:

Staatliche Akteure:

Bund: Der Bund setzt den rechtlichen und strategischen Rahmen durch Gesetze (z. B. Raumplanungsgesetz, Natur- und Heimatschutzgesetz), das Landschaftskonzept Schweiz (LKS) und Programme wie die Strategie Biodiversität Schweiz.


Kantone: Sie konkretisieren die bundesrechtlichen Vorgaben in kantonalen Richtplänen und Landschaftskonzepten. Sie tragen auch Verantwortung für den Schutz und die Pflege regionaler Landschaften.


Gemeinden: Lokale Planung und Umsetzung von Massnahmen, z. B. durch Bau- und Nutzungspläne sowie durch die Gestaltung von Naherholungsräumen und die Bewilligung von Baugesuchen.

Private Akteure:

Landwirte und Forstbetriebe: Sie prägen Kulturlandschaften durch ihre land- und forstwirtschaftliche Nutzung.


Unternehmen: Firmen in Bereichen wie Tourismus oder Energie beeinflussen die Landschaft durch bauliche und wirtschaftliche Aktivitäten.

Zivilgesellschaft:

Bürger und lokale Gemeinschaften: Ihre Wahrnehmung und Nutzung der Landschaft prägt deren Entwicklung. Sie sind oft direkt von Veränderungen betroffen.


Verbände und NGOs: Organisationen wie Pro Natura oder die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz setzen sich für den Schutz, die nachhaltige Nutzung und die kulturelle Bedeutung der Landschaft ein.

Wissenschaft und Fachleute:

Landschaftsarchitekten, Raumplaner und Umweltwissenschaftler tragen durch Fachwissen und Planung zur Gestaltung und Weiterentwicklung der Landschaft bei.

Weitere Informationen zum LKS sind auf der Webseite des BAFU verfügbar. Dort steht das Dokument "Landschaftskonzept Schweiz" zum Download bereit.

Das LKS betrifft alle Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz, da es die Grundlage für eine lebenswerte und zukunftsfähige Gestaltung unseres Lebensraums bildet. Jeder Einzelne kann durch sein Verhalten zu einer nachhaltigen Landschaftsentwicklung beitragen.

Möchten Sie Ihre eigene Verbindung zur Landschaft teilen? Füllen Sie unseren Fragebogen hier (DE/FR/IT) aus und lassen Sie uns wissen, welche Landschaft (egal ob urban, ländlich, wild, industriell) Ihnen am Herzen liegt. Ihre Antworten könnten schon bald auf unserer Webseite veröffentlicht werden und andere inspirieren! Geben Sie Antwort mit unserem Fragebogen:

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